Manfred Kniels Reduction Quartet ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der deutschen Jazzszene. Ihr minimalistischer Groove Jazz ist eine aufregende Mischung aus punktgenauen Improvisationen, heißen Bläsersätzen und mitreisenden Beats, wobei die Formation mit Mike Svoboda (Posaune) und Karl Farrent (Trompete) eine der besten Bläsergruppen der deutschen Jazzszene besitzt, dazu kommt Matthew Boogert an der Tuba.

Heute lehrt Kniel an der Musikhochschule in Stuttgart, wo er Nachfolger von Pierre Favre wurde. Er spielt einen völlig eigenen Schlagzeugstil. Die rhythmische Bewegung erwächst aus einer tiefen Ruhe, einer Zen-artigen Konzentration. Diese Spielweise hat Kniel jahrelang perfektioniert. Sein Timing ist uhrwerkartig, von höchster Präzision bestimmt, die Ausführung so organisch wie makellos.

Kniel ist ein zurückhaltender Mensch, ausgestattet mit einer gehörigen Portion hintergründigem Humor, der bei den Auftritten seines Reduction Quartets zum Tragen kommt. Ob er skurrile Ansagen im Stile von Karl Valentin macht oder dadaistische Kapriolen schlägt, immer hat er die Lacher auf seiner Seite. Doch er hat ein Problem: für großmäulige Eigenwerbung ist er nicht der richtige Mann. Darum gilt der Schlagwerker bis heute als Geheimtipp, wie auch sein Reduction Quartet. Es wird höchste Zeit, dass sich das ändert.